Zwei Männer stehen an einer Ladestation der IWB und bezahlen gerade die Kosten für das Aufladen. Ihr Auto steht hinter ihnen.

© IWB, Niels Franke

E-Autos werden in der Schweiz immer beliebter. Trotzdem gibt es noch immer einige hartnäckige Mythen, die viele Menschen vom Umstieg auf Elektromobilität abhalten. In diesem Blogbeitrag nehmen wir sieben dieser Mythen genauer unter die Lupe und zeigen dir, was wirklich dahintersteckt.

7 Mythen über E-Mobilität

E-Autos werden in der Schweiz immer beliebter. Trotzdem gibt es noch immer einige hartnäckige Mythen, die viele Menschen vom Umstieg auf Elektromobilität abhalten. In diesem Blogbeitrag nehmen wir sieben dieser Mythen genauer unter die Lupe und zeigen dir, was wirklich dahintersteckt.

Text: Rahel Hänggi

Mythos 1: E-Autos sind nicht umweltfreundlich

Illustration eines Autos. Es sind nur die Umrisse dargestellt, es ist grün ausgefüllt. Es liegen zwei Blätter darauf.

Elektroautos sind umweltfreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. © Freepik

Einer der hartnäckigsten Mythen ist, dass Elektroautos nicht umweltfreundlicher sind als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor. Diese Annahme kommt daher, dass sowohl die Herstellung der Batterie als auch die Stromerzeugung die Umwelt belasten.

Es stimmt zwar, dass die Herstellung der Batterien sehr energieintensiv ist. Doch nach etwa 30.000 gefahrenen Kilometern sind diese anfänglichen Treibhausgas-Emissionen bereits wieder ausgeglichen. Auch beim restlichen Energieverbrauch schneiden Elektroautos besser ab als ihre benzinbetriebenen Pendants: Studien belegen, dass ein Elektroauto über den gesamten Lebenszyklus hinweg die Umwelt um 23 % weniger belastet als ein Benzinmodell. Dieser Vorteil kann sogar auf 44 % steigen, wenn das Elektroauto ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. Wenn du dein altes Auto ersetzen musst, ist also das E-Auto eine umweltfreundliche Wahl!

Mythos 2: E-Autos haben eine kurze Reichweite

Eine schmale Strasse in den Bergen. Sommerliches Wetter, die Sonne scheint. Ein Elektroauto fährt die Strasse runter.

Ein Ausflug in die Berge ist auch mit dem Elektroauto möglich. © AdobeStock

Ein weiteres Argument gegen Elektrofahrzeuge ist, dass sie keine weiten Strecken zurücklegen können. Dies mag für die ersten Generationen von Elektroautos gestimmt haben, trifft jedoch auf moderne Modelle nicht mehr zu.

Je nach Batteriegrösse und Fahrzeugtyp kannst du heute mit einem Elektroauto zwischen 200 und 600 Kilometern fahren. Das ist für den täglichen Berufsweg mehr als ausreichend – denn dieser beträgt in der Schweiz durchschnittlich 30 bis 40 Kilometer pro Tag.

Und auch bei Langstreckenfahrten gibt es keine nennenswerten Einschränkungen mehr: Dank der zunehmenden Zahl an Schnellladestationen entlang der Autobahnen können Elektroautos in kurzer Zeit wieder aufgeladen werden. Somit steht auch einer Urlaubsreise mit dem E-Auto nichts im Wege.

Mythos 3: Das Laden dauert zu lange

Ein Elektroauto steht an der Ladestation und ist am aufladen. Die Besitzerin lehnt an das Auto und ist am Handy.

Während des Ladevorgangs muss man nicht warten, sondern kann einkaufen, schlafen oder arbeiten. © Freepik

Je nach verwendeter Ladetechnologie kann die Batterieaufladung eines Elektroautos zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden dauern. Im Vergleich zum schnellen Tanken mit Benzin mag das lange erscheinen, weshalb die Ladezeit häufig als Argument gegen Elektromobilität genannt wird.

Dabei wird jedoch übersehen, dass das Laden einfach nebenbei erfolgt: Du musst nicht zur Tankstelle fahren und dort warten, sondern kannst dein E-Auto laden, während du andere Dinge tust – sei es schlafen, einkaufen oder arbeiten. Ein Personenwagen steht ohnehin durchschnittlich 23 Stunden pro Tag still – Zeit, die sich effizient für das Laden der Batterie nutzen lässt!

Mythos 4: Es gibt nicht genügend Ladestationen

Ein Elektroauto von Mobility ist an eine Ladestation angeschlossen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Ladestationen. Einen guten Überblick bieten entsprechende Apps und Karten. © AUE

Ein häufiges Argument gegen Elektrofahrzeuge ist, dass es nicht genügend Ladestationen gibt, insbesondere in ländlichen Gebieten oder auf längeren Strecken. Dieser Mythos ist jedoch falsch: Die Schweiz verfügt mittlerweile über eines der dichtesten öffentlichen Ladenetze in Europa. Auf dieser Karte kannst du sehen, wie viele Ladestationen es gibt und wo sie sich befinden.

 

Noch keine eigene Ladestation?

Am bequemsten ist es natürlich, wenn du dein Fahrzeug zu Hause aufladen kannst. Falls du noch keine eigene Ladestation hast, kannst du jetzt von der Förderaktion des Kantons Basel-Stadt profitieren: Dieser übernimmt bis ins Jahr 2030 rund 60 % der Kosten der Grundinstallation der Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Parkierungsanlagen. Weitere Infos dazu findest du hier.

Alternativ kannst du auch eine öffentliche Ladestation bei IWB beantragen. Zum entsprechenden Formular geht es hier.

Und übrigens: Für Gewerbebetriebe gibt es schon seit Längerem eine Förderaktion für E-Lieferwagen, E-Lastwagen, E-Leichtfahrzeuge und E-Cargobikes. Alle Details dazu findest du hier.

Mythos 5: Elektrofahrzeuge sind zu teuer

Haufen von Münzen, daraus wächst eine kleine, grüne Pflanze.

Der Umstieg auf die Elektromobilität lohnt sich inzwischen auch finanziell. © AdobeStock

Es ist richtig, dass manche Elektroautos bei der Anschaffung teurer sind als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren. Doch wie bei vielen Investitionen in umweltfreundliche Technologien zeigt sich der Preisvorteil auch bei E-Autos erst auf lange Sicht.

Eine Hochrechnung von Energie Schweiz verdeutlicht dies: Während ein Benzinauto derzeit etwa 0,14 Franken pro Kilometer kostet, sind es bei einem Elektroauto nur etwa 0,03 Franken. Auf eine Strecke von 200.000 Kilometern gerechnet sind das rund 16.000 Franken an Treibstoffkosten, die du einsparen kannst.

Zudem darfst du bei Elektrofahrzeugen mit geringeren Wartungskosten rechnen und von Steuervorteilen profitieren. Somit ist ein E-Auto auch aus finanzieller Sicht eine gute Wahl!

Mythos 6: Es gibt nicht genügend Strom

Ladestation für Elektroautos. Im Hintergrund parkiert ein Auto, das nur verschwommen erkennbar ist.

Mit dem Wachstum der Elektromobilität wird auch das Stromnetz weiter ausgebaut. © AdobeStock

Eine weitere Annahme ist, dass es nicht genügend Strom gibt, würden alle in der Schweiz auf Elektrofahrzeuge umsteigen. Und tatsächlich: Zum jetzigen Zeitpunkt bräuchten wir 15 % mehr Strom, sollten alle Fahrzeuge elektrisch betrieben sein. Doch bei diesem Argument geht vergessen, dass der Übergang auf Elektrofahrzeuge nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise erfolgen wird. Nach Berechnungen des Bundesamtes für Energie könnte es sogar etwa 25 Jahre dauern, bis alle Autos in der Schweiz elektrisch fahren.

Bis dahin wird die Schweiz ihre Energieversorgung umgestaltet haben: Einerseits werden erneuerbare Energien wie Photovoltaik ausgebaut und andererseits wird der Stromverbrauch immer effizienter –  zum Beispiel durch sparsamere Elektrogeräte oder Wärmepumpen. Da die Schweiz ihren jährlichen Strombedarf auf diese Weise sogar reduzieren wird, brauchst du dich um zu wenig Strom nicht zu sorgen.

Mythos 7: Die Batterien sind nicht recycelbar

Batterie eines Elektroautos

Die Batterien von Elektroautos sind zu 90 % wiederverwertbar. © AdobeStock

Elektroautos fahren mit Lithium-Ionen-Batterien, die wertvolle Rohstoffe enthalten. Ein verbreiteter Mythos besagt, dass diese Batterien nicht recycelbar sind und als Abfall in der Natur enden. Dies ist jedoch falsch. Tatsächlich sind über 90 % der Bestandteile in den Batterien recycelbar, wobei wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Grafit oder Nickel zurückgewonnen werden können.

Tatsache ist aber auch, dass das Batterienrecycling in der Schweiz aktuell noch nicht profitabel ist. Es ist jedoch davon auszugehen, dass mit zunehmender Menge an E-Autos auch die Nachfrage nach den verbauten Rohstoffen steigen wird. Ebenso wird die Recyclingtechnologie stets weiterentwickelt. Das heisst: In Zukunft wird das Recycling günstiger und auch für Unternehmen in der Schweiz lukrativer.

Quelle: Bundesamt für Energie Fahr mit dem Strom

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