Auch dieses Jahr hat im Rahmen des Pärkli Jams wieder eine Silent Disco stattgefunden. Feiern ohne Lärm bietet nicht nur eine besondere Partyerfahrung, sondern auch Chancen für die Umwelt. In diesem Beitrag beleuchten wir die Vorteile und hören, was einer der Organisatoren und Teilnehmende zum Format sagen.
Silent Disco am diesjährigen Pärkli Jam © Umwelt Basel
Auch dieses Jahr hat im Rahmen des Pärkli Jams wieder eine Silent Disco stattgefunden. Feiern ohne Lärm bietet nicht nur eine besondere Partyerfahrung, sondern auch Chancen für die Umwelt. In diesem Beitrag beleuchten wir die Vorteile und hören, was einer der Organisatoren und Teilnehmende zum Format sagen.
Text: Rahel Hänggi
Kopfhörerausgabe am Pärkli Jam © Umwelt Basel
Ab 23:30 Uhr schaltete das Pärkli Jam entsprechend zum stillen Feiern um. Die Teilnehmenden erhielten Bluetooth-Kopfhörer, die über einen Anbieter gemietet werden konnten. Die Gäste hatten dann die Möglichkeit, einen von drei Kanälen zu wählen. Diese wurden live von DJs mit unterschiedlichen Musikrichtungen bespielt – darunter Hits, Funk, Electronic oder Techno. Jeder Kanal war durch eine eigene Farbe gekennzeichnet, wobei die Kopfhörer dann entweder grün, blau oder rot leuchteten.
Dass an einer Kopfhörerparty mehrere Musikgenres zur Auswahl stehen, sieht Janis Villoz als einen weiteren Vorteil des Formats. So ist es möglich, ein breites Publikum anzusprechen: «Es war grossartig zu sehen, wie vielfältig unser Publikum war. Von tanzbegeisterten Partygästen bis hin zu entspannten Zuhörern jeden Alters war alles vertreten».
Villoz erklärt weiter, dass die Silent Disco eine völlig andere Partyerfahrung im Vergleich zu einem Club bietet, wo alle die gleiche Musik hören. Man kann sich frei an der frischen Luft bewegen, die Lautstärke individuell anpassen, sich mit anderen unterhalten und den Kanal einfach wechseln, wenn einem der Sound nicht gefällt.
Silent Disco am Pärkli Jam © Umwelt Basel
Auch Teilnehmende, die wir an der Silent Disco befragt haben, teilen die positiven Eindrücke. Hier ihre Stimmen:
- «Ich fand super, dass man die Lautstärke der Musik selbst einstellen kann, dass es drei Kanäle mit verschiedenen Musikrichtungen gab und dass man sich gut unterhalten kann, wenn man die Kopfhörer absetzt.» (Johanna, 26)
- «Gut finde ich, dass man den Kanal wechseln kann, wenn einem ein Lied nicht gefällt. Dank den drei Kanälen kann man mit Leuten Party machen, die sonst nicht die gleiche Musik hören.» (Michaela, 33)
- «An der Silent Disco hat mir die gute Luft im Park und die angenehme Lautstärke der Musik gefallen. Auf Oropax kann verzichtet werden und trotzdem hat man keinen halben Gehörschaden auf dem Nachhauseweg.» (Martin, 36)
Doch auch für diejenigen, die auf der Bühne stehen, bietet der stille Event ein besonderes Erlebnis. Janis Villoz, der selbst als DJ tätig ist, findet vor allem die farblich markierten Kopfhörer interessant: «Als DJ sieht man anhand der Farben direkt, ob man das Publikum gewonnen oder verloren hat. Das macht es zu einer sehr spannenden Erfahrung für DJs».
Silent Disco am Pärkli Jam © Umwelt Basel
Viele von uns denken bei Umweltbelastungen an verschmutzte Meere oder gerodete Wälder. Doch auch Lärm gehört zu den bedeutendsten Umweltverschmutzungen unserer Zeit. Zu lauter oder langanhaltender Schall wirkt sich negativ auf unseren Organismus aus. Schwerhörigkeit, Tinnitus, körperliche Stressreaktionen oder Schlafstörungen sind nur einige der Beeinträchtigungen, die Lärm mit sich bringen kann.
Aber nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Tiere ist Lärm problematisch. Viele Tierarten nutzen Geräusche zur Verständigung – zum Beispiel auf der Suche nach Nahrung oder zur Wahrnehmung der Umgebung. Ist es lärmig, werden sie in ihrem natürlichen Verhalten gestört.
Trotz der Umweltbelastungen durch Lärm sind aber öffentliche Veranstaltungen wichtig für die Attraktivität einer Stadt. Um diesen Spagat zwischen Lärmschutz und Feierlaune zu bewältigen, stellt das Amt für Umwelt und Energie die Bewilligungen für schallintensive Veranstaltungen im Freien aus. Dabei wird auch festgelegt, welche Auflagen ein Event erfüllen muss, um im Einklang mit dem Umweltschutzgesetz und der Lärmschutzverordnung zu stehen.
Setzt man hingegen auf eine stille Party, wird man als Veranstalter flexibler, wie Janis Villoz ausführt: «Man kann Locations nutzen und Zeiten festlegen, die aufgrund der Lärmschutzauflagen sonst nicht möglich wären».
Silent Disco am Pärkli Jam © Umwelt Basel
Eine stille Party bietet gegenüber anderen schallintensiven Veranstaltungen viele Vorteile. Janis Villoz betont, dass das Format aufgrund seiner vielen positiven Aspekte auch in Zukunft weitergeführt werden soll: «Wir geniessen die Silent Disco jedes Jahr aufs Neue, auch weil wir damit ein DJ-Programm neben den Bands anbieten können. Wir werden die Silent Disco daher bestimmt wiederholen. »
Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft weitere Veranstalter auf das stille Feiern umsteigen. Denn Kopfhörerpartys schaffen einen gelungenen Kompromiss zwischen Lärmschutz und Freizeiterlebnis. Sie sind ein Schritt in Richtung umweltfreundlichere Veranstaltungen, die sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch der Rücksichtnahme auf die Umwelt gerecht werden.