Equipment teilen statt kaufen

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Wirtschaft
  • Text: Lioba Schneemann
  • Fotos: z.V.g. Kulturbüro Basel

Kurzprofil

Kulturbüro Basel

www.kulturbuero.ch/bs

 

Angie Ruefer und Florian Olloz

1/9 Angie Ruefer und Florian Olloz, Geschäftsleitung

Ausstattung vom Kulturbüro

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Arbeit im Kulturbüro

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Drucker

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Mann sitzt vor Computer

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Arbeit im Kulturbüro

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Vor einer Tastatur liegen Bilder

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Analoge Fotografie des Kulturbüros von Aussen

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Vor dem Kulturbüro stehen Menschen

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Equipment teilen statt kaufen

Angie Ruefer und Florian Olloz, «Kulturbüro Basel»

Wer das Kulturbüro an der Florastrasse betritt, denkt zuerst eher an Kultur und Kunst als an den verantwortungsvollen Umgang mit Material oder an Müllvermeidung. Darum geht es aber auch: Wer Dinge teilt statt kauft, bremst den Konsum von Gütern und vermeidet Müll.

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Konsum nachhaltiger gestalten

Sonst ist es kaum so still wie heute bei unserem Treffen. Reges Treiben herrscht normalerweise im Werkstattbüro. Heute, am Montagmorgen, ist das Kulturbüro an der Florastrasse 1 im Kleinbasel geschlossen. Daher sitzen Angie Ruefer und Florian Olloz für einmal etwas länger bei einer Tasse Kaffee auf dem Sofa. Florian arbeitet seit der Gründung des Kulturbüros im Jahr 2008 hier, gemeinsam mit Angie führt er die Geschäfte seit dem Jahr 2010.

«Jeder, der unser Angebot in Anspruch nimmt, trägt einen Teil zur Vermeidung von Elektroschrott bei.»

Florian Olloz

Ausstattung vom Kulturbüro

Beide begeistert die Vielseitigkeit ihrer Tätigkeit sowie der professionelle und kreative Umgang mit Technik. Und der Umweltgedanke ist stets präsent: „Was vielen erst auf den zweiten Blick klar wird, ist, dass wir mit unserem Angebot und den Dienstleistungen einen Beitrag zur Vermeidung von Elektroschrott leisten. Jeder, der es in Anspruch nimmt, trägt einen eigenen Teil dazu bei“, sagt Florian. Allein in der Schweiz werden pro Jahr rund 130’000 Tonnen Schrott aus elektronischen Geräten gesammelt und verwertet. Sammeln und die Kreisläufe schliessen, sei zwar gut, ökologisch viel sinnvoller sei es aber, Elektroschrott gar nicht erst entstehen zu lassen, so Florian.

Was brauche ich wirklich?

Das Kulturbüro Basel ist eines von fünf Kulturbüros in der Schweiz. Es vermietet Kulturschaffenden professionelles Equipment für Produktion und Dokumentation von Kunstprojekten, Konzerten und Performances. Des Weiteren dient es als offenes Büroatelier mit vier Arbeitsstationen – auch das ist sinnvolles Teilen. So kann man Drucken, Digitalisieren, Konvertieren, Vervielfältigen etc. Neben Angie und Florian stehen den Kundinnen und Kunden auch Alexander Bollag, Marlon McNeill und Florian Lauber beratend zur Seite. „Wer etwas mieten möchte, muss persönlich vorbeikommen“, betont Angie. Bei der Beratung kommen oft Fragen über das eigene Konsumverhalten zur Sprache: Was brauche ich überhaupt, sei es für den Kurzfilm oder meine Theaterperformance? „Wir können direkt Einfluss nehmen“, erklärt Angie. „Oft denken die Leute, sie bräuchten das neuste Gerät. Im Gespräch merken sie dann, dass das genauso gut mit anderen Mitteln, etwa einem Handy, machbar ist.“

Gerade weil der wichtigste Wachstumsmotor der Schweizer Wirtschaft der Konsum ist, ergänzt Florian, sei es mehr als nötig, über den Konsum nachzudenken. Wie können wir diesen nachhaltiger gestalten? Die Zahlen des Bundesamtes für Umwelt zeigen die Dringlichkeit auf: Die Konsumausgaben sind zwischen 1990 und 2013 um 74 Prozent auf 328 Milliarden Franken gestiegen. „Immer öfter werden technische Erweiterungen in Gebrauchsgüter eingebaut. Leuchtende Duschbrausen, Speicherkarten in Kugelschreibern etc. – das ist Technik, die bald im Hausmüll landet.“

Beratung sei darum mehr denn je wichtig, auch darum, weil die Gebrauchsdauer von professionellen Geräten und technischem Equipment dauernd sinkt, sagt Florian. Die Leute fühlen sich fast gezwungen, immer Neues zu kaufen und die technischen Fortschritte bedingen dies sogar. Auch das Bedürfnis ändert sich. Alte Formate müssen transformiert werden, Datenträger können nicht mehr gelesen werden. „Jeder kann heute kleine Videos produzieren und online stellen. Das ist dann kein Elektroschrott, dafür Datenschrott“, wie Angie lachend bemerkt.

«Wir haben auch schon Geräte an Künstler weitergegeben, die Medienprojekte in Afrika unterstützen.»

Angie Ruefer

Mann sitzt vor Computer

Florian ergänzt: „Sich für die Umwelt zu engagieren, heisst ja nicht nur, Bioprodukte zu kaufen, Zug zu fahren oder Energiesparlampen einzudrehen“. Sinnvolle Nutzung von Material und auch von gemeinsamen Arbeitsplätzen gehört dazu. Ein weiterer, kaum zu unterschätzender Vorteil des Kulturbüros: Die Geräte werden nach der Vermietung gecheckt und vor Ort oder mithilfe von Fachkräften repariert. Regelmässig wird generalüberholtes Equipment weitergegeben, alte Geräte werden umgenutzt oder es wird ein Technik-Flohmarkt organisiert. „Wir haben auch Geräte an Künstler weitergegeben, die Medienprojekte in Afrika unterstützen“, erzählt Angie. Florian beherbergt im Kulturbüro einen Elektronik-Stammtisch für Kunstschaffende. Nur weil ein Gerät etwas nicht kann, muss man es nicht unbedingt gleich ersetzen. „Die Technik, welche uns die Industrie zur Verfügung stellt, ist limitiert. Mit Erfindergeist kann man eigene Funktionen konstruieren“, sagt er.

Publiziert im Dezember 2015

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Der frühere Präsident des Vereins «Genuss aus Stadt und Land» hilft Bäuerinnen und Bauern aus der Region, ihre Produkte zu vermarkten. Marcel Strub kümmert sich auch im Bienen.

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Tanja Klein, Modedesignerin

Tanja Klein ist Inhaberin des Basler Modelabels «kleinbasel». Die gelernte Schneiderin erklärt im Interview, warum Kleidung häufig viel zu billig ist, welche Probleme das Online-Shopping mit sich bringt und wie die Modebranche regenerativer und nachhaltiger werden kann.  

Portrait von Modedesignerin Tanja Klein

Jérôme Thiriet, Unternehmer

Als Geschäftsführer der Basler Kurierzentrale trägt Jérôme Thiriet dazu bei, die urbane Logistik ins 21. Jahrhundert zu befördern. Als Grossrat der Grünen setzt er sich für ein umweltfreundlicheres Basel ein. Im Interview erzählt er, weshalb seiner Meinung nach die individuelle Verantwortungsübernahme zwar wichtig sei, den systemischen Wandel jedoch nicht ersetzen könne.  

Portrait von Jérôme Thiriet

Hanns-Christian Mahler

Nach 20 Jahren im Pharmabusiness gründete Hanns-Christian Mahler im September 2021 sein eigenes Unternehmen. Der Pharmazeut will mit ten23 health zeigen, dass die Branche viele Möglichkeiten hat, nachhaltiger zu arbeiten.

Porträt von Hanns-Christian Mahler

Christoph Tanner

Photovoltaik, effiziente Energiesteuerung, integrale Haustechnik und Elektromobilität praktizierte der Unternehmer Christoph Tanner schon, als sich noch kaum jemand mit der Energiewende beschäftigte. Heute versucht er als Dozent, Lernende von der Wichtigkeit der Energieeffizienz zu überzeugen.

Portrait von Christoph Tanner

Désirée Nüesch

Häufig streben wir nach dem neusten, besten und erst noch günstigsten Angebot – und ersetzen es im selben Atemzug durch das nächstbeste. Désirée Nüesch, eine junge Künstlerin, zeigt mit ihrem virtuellen Gratismarkt, dass es auch anders geht.

Désirée Nüesch

Sarah Barth

Bauen ist eine der grössten Umweltsünden überhaupt. Ein Basler Architekturkollektiv fordert nun ein Umdenken.

Der Architekturverein "Countdown" bei einer Besprechung

Philip Moser

Reisen kann auch ressourcenschonend sein: Seit 2015 ist das Gaia Hotel am Centralbahnplatz komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. «Ganz ohne Fleisch geht es aber trotzdem nicht», sagt Philip Moser, Marketing and Sustainability Manager im ersten Zero-Waste-Hotel der Schweiz.

Philip Moser

Margrit Bühler

Die anthroposophische Freie Gemeinschaftsbank vergibt Kredite an ökologische und soziale Projekte und fördert damit die Unternehmensvielfalt sowie die regionale Wertschöpfung. Wachstum als Selbstzweck sei nicht das Ziel, meint Vize-Verwaltungsratspräsidentin Margrit Bühler.

Margrit Bühler

Fredy Dinkel

Umweltthemen prägen seit 30 Jahren den Arbeitsalltag von Fredy Dinkel (Präsident Verwaltungsrat Carbotech AG). Statt wie früher nur Lösungen für Einzelprobleme zu finden, sollen heute ganze Systeme nachhaltig ausgerichtet werden. Das gilt auch für die öffentliche Beschaffung.

Portrait von Fredy Dinkel

Heidi Mück

Der Verein FachFrauen Umwelt feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum. Mit grossem Engagement vernetzt Geschäftsleiterin Heidi Mück Biologinnen, Umweltingenieurinnen oder Försterinnen und hilft ihnen, sich in den oft von Männern dominierten Berufen durchzusetzen.

Heidi Mück

Pascale Steck

Dass hierzulande weder Gen-Mais noch genmanipuliertes Rindfleisch auf dem Teller landet, haben wir auch «biorespect» zu verdanken: Der kleine Verein mit Sitz in Basel kämpft seit mehr als drei Jahrzehnten gegen verschiedenste Bio-, Gen- und Fortpflanzungstechnologien. Seit 17 Jahren mit an vorderster Front dabei ist Geschäftsführerin Pascale Steck.

Pascale Steck

Meret und Ruth

Für die Umwelt möchten sich viele Menschen engagieren, doch fehlt es dazu meistens an der Zeit. Deshalb haben Ruth und Meret mit der Umwelt Plattform ein Format für Eilige geschaffen: An Pop up-Veranstaltungen kann man etwas beitragen, wenn es gerade passt.

Ein Gruppenfoto von vier Frauen, die grosse Buchstaben aus Gras in den Händen halten. Up

Larissa Rihm und Olena Bolger

Larissa Rihm und Olena Bolger sind Teil des Impact Hub Basel. Der Impact Hub bietet Raum und Unterstützung für kreative Unternehmer und Investoren, sei es ein Arbeitsplatz für einen Tag oder die Präsentation eines guten Projektes.

Larissa Rihm und Olena Bolder

Stephan Dilschneider

Alles ist möglich, was wir Menschen uns vorstellen können, davon ist Stephan Dilschneider überzeugt. Er gründete die Organisation ecoloc, die Gemeinden berät und unterstützt, eine Vision von einer Lokalen Ökonomie zu entwickeln und auch konkret umzusetzen.

Portrait von Stephan Dilschneider

Esther Petsche und Samuel Schlaefli

Esther Petsche und Samuel Schlaefli wollen mit ihren Filmen Interesse wecken, Alternativen aufzeigen und zum Nachdenken anregen.

Esther Petsche und Samuel Schlaefli sitzen auf einem Balkon

Roger Portmann

Roger Portmann von der Bau- und Wohngenossenschaft „Lebenswerte Nachbarschaft“, kurz LeNa, hat eine Vision: Er möchte eine neue nachhaltige Wohn- und Lebensweise schaffen.

Roger Portmann hält einen Vortrage, im Hintergrund läuft eine PowerPoint-Präsentation.

Catherine Merz

In der Elisabethen-Kirche in Basel findet eine Geschenk-Tauschaktion, organisiert von Catherine Merz, mit rund 300 Kindern statt. Die Kinder bringen zwei Spielsachen von Zuhause mit, mit welchen sie nicht mehr spielen und dürfen es gegen ein neues Spielzeug vor Ort eintauschen. Am Ende bleiben viele Spielsachen übrig, welche durch Partnerorganisationen in der Region Basel und […]

Portrait von Catherine Merz

Ueli Gähler

„MultiWatch bringt das Verdrängte ans Licht“, sagt Ueli Gähler. Der Pensionierte sorgt zusammen mit weiteren Baslerinnen und Baslern dafür, dass man sich auch am Rheinknie um Menschenrechte im globalen Süden, in denen Schweizer Konzerne Niederlassungen haben, kümmert.

Ueli Gähler mit seinem Hund auf den Stufen vor der Syngenta

Thomas Flatt

In der öffentlichen Holzwerkstatt im Breitequartier kann man ohne Vorwissen unter Anleitung von engagierten Profis Wunschmöbel selber machen. Die Neue Freizeitwerkstatt ist ein gutes Beispiel für eine Institution, die dem Gemeinwohl dient: Fachleute geben ihr Wissen ehrenamtlich weiter und können sich dafür an einem selbstgemachten Möbelstück mitfreuen.

Portrait von Thomas Flatt

Nadine Born und Thomas Jenny

Eines ist für Nadine Born und Thomas Jenny klar: Radio X ist anders. Ein Radiosender, der abseits des Mainstreams seit 18 Jahren ein Kontrast-Programm sendet, gestaltet von wenigen Redaktoren und 200 Sendermacherinnen in Freiwilligenarbeit. Ein Sender, der gezielt unbequeme Themen anpackt und vielleicht deshalb ankommt.

Portrait von Nadine Born und Thomas Jenny

Katharina Zaugg

Für Katharina Zaugg ist Putzen mehr als nur Saubermachen. Sie engagiert sich für die Raumpflege innen und aussen. Am „Putzen“ zeige sich, wie hierarchische Modelle aufgebaut sind, wie ethisch wir uns verhalten und wie umweltgerecht wir handeln, so die Putzexpertin.

Portrait von Katharina Zaugg

Isidor Wallimann

Eine lokale Währung als Alternative zum Bargeld in Schweizer Franken oder zur Kreditkarte – seit dem Jahr 2005 ist diese Idee in Basel Realität. Der NetzBon, initiiert vom Verein Soziale Ökonomie Basel, hat das Ziel, nachhaltige Initiativen zu fördern und ein transparentes, spekulationssicheres Zahlungsmittel darzustellen, sagt Isidor Wallimann.

Portrait von Isidor Wallimann

Aaron Ritschard

Die junge Kontaktstelle „Basel Wandel“ sammelt und vermittelt Informationen zu einer Vielzahl von ökologischen und sozialen Projekten in der Region Basel. Über die Vernetzungsplattform „Basel Wandel“ berichtet Aaron Ritschard bei RadioX.

Aaron Ritschard sitzt mit anderen Person am Tisch eines Cafés.

Luzia Borer

Luzia Borer ist die Malwerkstatt „Öl & Kalk“ in Basel. Fundiertes Wissen rund um Naturmaterialien zeichnet das Ein-Frau-Unternehmen aus. Besonderes Merkmal ist, dass sie mit E-Bike und Anhänger unterwegs ist.

Portrait von Luzia Borer

Barbara Buser

Barbara Buser ist in Basel eine, wenn nicht sogar die Instanz im Umdeuten von Orten, Räumen und Besitz. Ihr ist es gelungen, Zusammenhänge zu schaffen, die mehr geben, als nehmen. Die Menschen finden dort in ihren Feldern, Unternehmen, Werkhöfen und Silos Bindung an einen vertrauten Ort zum Wohnen und Sein  –  und damit eine Form […]

Barbara Buser