Logistik ist in der Regel ein Vorgang, der im Hintergrund abläuft, fernab unserer Aufmerksamkeit. Wir bemerken ihn vor allem dann, wenn er nicht zu unserer Zufriedenheit abläuft. Wenn ein Päckchen nicht, wie gewohnt, schon am nächsten Tag bei uns eintrifft. Vielleicht noch an den vielen Lastwagen auf den Strassen und am Lärm, den sie verursachen. Ansonsten ist Logistik ein sprichwörtlicher Heinzelmännchen-Job.
In Basel ist uns das Thema im Zusammenhang mit einer hitzig geführten Abstimmung begegnet: Die Bevölkerung von Basel-Stadt hat im November 2020 mit 57% der Stimmen den Neubau des Hafenbeckens 3 abgesegnet. Die Kosten sind mit 115 Millionen Franken veranschlagt. Das Hafenbecken 3 ist Teil des Grossprojekts «Containerterminal Gateway Nord». Ein wichtiges Ziel des Projekts: Mehr Güterverkehr von der Strasse auf’s Wasser und auf die Schiene zu verlagern.
So gerne die meisten das Thema ignorieren: wir alle sind auf Logistik angewiesen und von ihr abhängig. Die Tabletten in der Apotheke, das Essen im Supermarkt, die Kopfhörer aus dem Online-Shop: alles muss irgendwie von A nach B, und das so effizient und schnell wie möglich. Jede unserer Konsumentscheidungen setzt in irgendeiner Form Logistik in Gang. Gleichzeitig wollen wir alle weniger Verkehr, Strassenlärm und CO2-Emissionen. Ein klarer Zielkonflikt.