Mietwohnung in Basel

Auch in einer Mietwohnung lässt sich viel Gutes für die Umwelt tun. © Baugenossenschaft wohnen&mehr - Boris Haberthür

Als Mieter:in hat man oft das Gefühl, beim Klimaschutz nur wenig bewirken zu können. Schliesslich obliegen wichtige Entscheidungen dem Eigentümer des Gebäudes – so etwa, aus welcher Quelle der Strom stammt oder woher die Heizenergie kommt. Doch auch wenn du in einer Mietwohnung lebst, gibt es viele Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fussabdruck zu minimieren. Wie, das zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Was du als Mieter:in tun kannst, um deinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren

Als Mieter:in hat man oft das Gefühl, beim Klimaschutz nur wenig bewirken zu können. Schliesslich obliegen wichtige Entscheidungen dem Eigentümer des Gebäudes – so etwa, aus welcher Quelle der Strom stammt oder woher die Heizenergie kommt. Doch auch wenn du in einer Mietwohnung lebst, gibt es viele Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fussabdruck zu minimieren. Wie, das zeigen wir dir in diesem Beitrag.

Text: Rahel Hänggi

1. Tipp: Räume effizient heizen und lüften

Thermostat einer Heizung verstellen

Eine Absenkung der Raumtemperatur um nur ein 1°C spart bereits etwa 6 % Heizenergie. © Adobe Stock

Das Wohnen verursacht in der Schweiz rund einen Viertel der gesamten Klimabelastung, wobei die meiste Energie fürs Heizen verbraucht wird. Bauliche Entscheidungen, wie etwa ein energieeffizientes Heizsystem oder eine bessere Dämmung, liegen dabei in der Hand des Gebäudeeigentümers. So ganz machtlos bist du als Mieter:in aber nicht: Du kannst einiges tun, um deinen CO2-Fussabdruck beim Heizen zu reduzieren. Zum Beispiel:

  • Heiztemperatur anpassen: Eine Absenkung der Raumtemperatur um nur ein 1°C spart bereits etwa 6 % Heizenergie. Beheize deine Räume deshalb nicht zu warm – als Richtwerte gelten 20°C im Wohnzimmer, 16-18°C im Schlafzimmer sowie Fluren und 23°C im Bad.
  • Heizkörper freihalten: Achte darauf, dass die Wärme ungehindert in die Räume gelangen und frei zirkulieren kann.
  • Richtig lüften: Lüfte lieber kurz und kräftig statt lange und wenig. Öffne die Fenster täglich für 10-15 Minuten komplett, statt sie dauerhaft gekippt zu lassen. So bleibt die Wärme drinnen und die Luft frisch. Ein gekipptes Fenster erhöht deinen Energieverbrauch beim Heizen um mehr als 10%!

Schau dir auch gerne diese 10 Heiztipps an, um noch mehr über effizientes Heizen zu erfahren.

2. Tipp: Warmes Wasser sparen

Ein Duschkopf aus dem Wasser läuft

Wer warmes Wasser spart, spart auch Energie. © bs.ch/wsu

Auch die Aufbereitung von Warmwasser trägt zum CO2-Ausstoss bei, denn für jeden Tropfen, der warm aus der Leitung kommt, muss Energie aufgewendet werden. Auch hier entscheidet der Gebäudeeigentümer, mit welcher Methode das Wasser aufgeheizt wird und wie energieeffizient diese ist. Mit den folgenden 4 Tipps kannst du dennoch Einfluss auf deinen Fussabdruck nehmen:

  • Duschen statt Baden: Duschen ist wegen der geringeren Wassermenge deutlich klimafreundlicher als Baden. Durchschnittlich schluckt eine Badewanne bis zu 150 Liter Wasser, eine fünfminütige Dusche kommt auf 60 Liter. Je kürzer du duschst, desto besser für die Umwelt.
  • Sparaufsätze nutzen: Mit einem Sparaufsatz an der Duschbrause oder am Wasserhahn lässt sich der Durchfluss halbieren, ohne dass du auf Komfort verzichten musst.
  • Hahn zudrehen: Beim Einseifen oder Zähneputzen den Hahn zudrehen, um kein Wasser zu verschwenden.
  • Hände kalt waschen: Die Wassertemperatur hat keinen Einfluss darauf, wie sauber deine Hände werden, weshalb auch eine Reinigung mit kaltem Wasser möglich ist.

3. Tipp: Stromverbrauch senken

Steckerleiste mit Geldnoten

Mit einer Steckerleiste kannst du sowohl den Stromverbrauch reduzieren als auch deine Kosten senken. © Schulthess Fotografie

Ob beim Kochen, Arbeiten oder Netflix-Abend – für zahlreiche Aktivitäten sind wir auf Energie aus der Steckdose angewiesen. Der Basler Strom der IWB ist zu 100% erneuerbar. Stromsparen ist aber trotzdem wichtig, denn auch Strom aus erneuerbaren Quellen ist aufwändig produziert und kostbar. Es gibt einige Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu reduzieren. Zum Beispiel kannst du:

  • Auf LED-Lampen setzen: LED-Lampen verbrauchen bis zu 80 % weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen – das schont die Umwelt und dein Portemonnaie.
  • Auf Energieeffizienz-Klasse achten: Beim Kauf von neuen Geräten lohnt sich ein Blick auf die Energieeffizienz. Je höher die Klasse (z. B. A+++), desto besser für die Umwelt.
  • Standby-Modus vermeiden: Schalte Geräte immer ganz aus, um Energie zu sparen. Besonders einfach geht das mit einer Steckerleiste mit Schalter!
  • Geräte effizient nutzen: Starte deine Wasch- oder Spülmaschine nur dann, wenn sie voll beladen sind. Wähle ausserdem Waschgänge bei niedrigen Temperaturen.
  • Eigene Balkon-Solaranlage installieren: Mit einer Mini-Solaranlage, die sich einfach am Balkongeländer montieren lässt, kannst du deinen eigenen Strom erzeugen und so die Energiekosten senken.

4. Tipp: Nachhaltig ernähren

Mit pflanzenbasierter Ernährung lassen sich grosse CO2₂-Emissionen vermeiden © Freepik

Rund ein Viertel der CO2-Emissionen in der Schweiz stammt aus unserer Ernährung – das ist genauso viel wie aus dem Bereich Wohnen. Damit dürfte klar sein, dass wir auch hier einige Hebel in Gang setzen können, um den CO2-Fussabdruck zu senken. Zum Beispiel:

  • Pflanzenbasiert ernähren: Eine pflanzenbasierte Ernährung hilft, den CO2-Ausstoss deutlich zu reduzieren – denn tierische Produkte wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukte zählen zu den grössten Klimasündern.
  • Nachhaltig einkaufen: Achte darauf, regional und saisonal einzukaufen und, wenn möglich, Produkte aus biologischem Anbau zu wählen. Mit einem Gemüseabo unterstützt du die solidarische Landwirtschaft.
  • Food Waste vermeiden: Kaufe nur die Menge an Lebensmitteln, die du wirklich benötigst und lagere sie richtig, um Food Waste zu vermeiden.

Du möchtest noch mehr über eine nachhaltige und gleichzeitig gesunde Ernährung erfahren? Dann schau dir gerne diesen Beitrag mit weiteren Tipps an.

5. Tipp: Bewusst konsumieren

Flohmarkt auf dem Petersplatz

Wiederverwenden statt verschwenden: Nachhaltiger Konsum spart Ressourcen und schont das Klima © bs.ch/wsu

Auch der Konsum von Möbeln, Kleidung oder anderen Gütern verursacht CO2-Emissionen, da für die Herstellung Rohstoffe und Energie benötigt werden. Deshalb lohnt es sich, jede Kaufentscheidung bewusst zu treffen und bei Neuanschaffungen auf langlebige Produkte zu setzen. Ausserdem kannst du Folgendes tun, um deinen Konsum noch bewusster zu gestalten:

  • Mehrweg statt Einweg: Nutze wiederverwendbare Taschen, Mehrwegbehälter und Glas- statt Plastikflaschen.
  • Secondhand wählen: Wähle Möbel, Kleidung oder andere Artikel aus zweiter Hand, um Ressourcen zu sparen.
  • Reparieren statt wegwerfen: Schenke defekten Geräten ein zweites Leben, indem du sie reparierst, anstatt sie gleich wegzuwerfen. Schau hierfür gerne mal beim Reparaturführer
  • Teilen statt kaufen: Viele Gegenstände können auch ausgeliehen statt gekauft werden – zum Beispiel beim Leihlager Basel.
  • Abfall richtig trennen und recyceln: Achte auf die richtige Entsorgung gemäss Abfall-ABC, damit wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und wieder verwendet werden können.

6. Tipp: Nachhaltig unterwegs sein

Eine Frau spricht mit einem Mann und schiebt ein Fahrrad

Klimafreundlich unterwegs: Wer aufs Auto verzichtet, spart CO2₂ und bleibt in Bewegung! © Basel unterwegs, Joel Cartier

Der Verkehr ist derzeit der grösste CO2-Verursacher in der Schweiz: Rund ein Drittel der Klimabelastungen gehen auf sein Konto, wobei vor allem die PKWs erhebliche Emissionen ausstossen. Damit lässt sich auch im Bereich Mobilität einiges tun, um dieser Bilanz entgegenzuwirken. Zum Beispiel:

  • Kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuss gehen – das schont das Klima und hält dich gleichzeitig fit!
  • Öffentlichen Verkehrsmittel benutzen – denn damit wird pro Person weniger CO2 ausgestossen und die Energie effizienter genutzt.
  • Wenn du doch mal ein Auto brauchst, kannst du Carsharing nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden – denn das sind klimafreundliche Alternativen zum eigenen PKW.
  • Flugreisen vermeiden – da sie erheblich zum Klimawandel beitragen. Viele Reiseziele sind auch mit dem Zug gut erreichbar.

Lies auch gerne diesen Beitrag, um noch mehr über nachhaltige Mobilität im Alltag zu erfahren.

 

 

 

7. Tipp: Vermietung auf nachhaltige Modernisierungen ansprechen

Gespräch Vermiteerin mit Mietenden

Wenn du ein gutes Verhältnis zu deiner Vermietung hast, kann ein Gespräch über Photovoltaik, Fernwärme und energetische Sanierungen viel bewirken. © AdobeStock

Als Mieter:in kannst du nicht selbst über bauliche Massnahmen entscheiden – aber du kannst deinen Vermieter oder deine Verwaltung auf sinnvolle energetische Verbesserungen hinweisen. Viele Vermietende sind sich der Einsparpotenziale durch nachhaltige Sanierungen nicht bewusst oder zögern, aktiv zu werden. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, um Energie zu sparen und den CO₂-Fussabdruck des Gebäudes zu senken:

  • Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen): Ein Solarstromdach kann langfristig Energiekosten senken und die Abhängigkeit von fossilen Energien reduzieren. Der Kanton Basel-Stadt bietet Förderungen für den Ausbau erneuerbarer Energien an.
  • Erneuerbare Heizungen: Falls das Gebäude noch mit Öl oder Gas beheizt wird, kann ein Anschluss ans Fernwärmenetz oder ein anderes erneuerbares Heizsystem eine klimafreundliche Alternative sein.
  • Energetische Sanierungen: Neue Isolierfenster, eine bessere Wärmedämmung oder der Ersatz veralteter Elektrogeräte können den Energieverbrauch deutlich senken.

Falls deine Vermietenden zögern, kannst du ihnen Fördermöglichkeiten oder gesetzliche Entwicklungen aufzeigen, die eine Umstellung erleichtern. Ein Gespräch kann der erste Schritt sein, um deine Wohnsituation klimafreundlicher zu gestalten.

8. Tipp: enerjoy-App nutzen – dein persönlicher Klimacoach

Nutze die enerjoy-App, um deinen CO2-Fussabdruck noch besser im Blick zu halten! © enerjoy by IWB

Du siehst, es sind oft die vielen kleinen Verhaltensänderungen, die zusammen eine grosse Wirkung auf das Klima und die Umwelt haben. Leider kann es aber sehr schwierig sein, bei den vielen möglichen Massnahmen den Überblick zu behalten. Eine Hilfe hierfür kann die enerjoy-App sein: Diese App ist wie ein persönlicher Klimacoach, der dir hilft, deinen CO2-Fussabdruck im Alltag zu berechnen und zu optimieren. Probiere es hier am besten gleich aus!

Folge uns und entdecke spannende Neuigkeiten