Grosszügige Geschenke, fern von jedem Luxus: Wir zeigen, wie sinnvoll du schenken kannst – ohne dein Umweltkonto übermässig zu belasten.
© Kanton Basel-Stadt, Juri Weiss
Grosszügige Geschenke, fern von jedem Luxus: Wir zeigen, wie sinnvoll du schenken kannst – ohne dein Umweltkonto übermässig zu belasten.
Text: Mathias Plüss
Lokal, saisonal, frisch. Das ist das Gemüse-Abo. © Lioba Schneemann
Die Kooperative Plankton baut Gemüse mitten in der Stadt an – in Hinterhöfen, Vorgärten und auf Rasenflächen. Diese urbane Landwirtschaft ist solidarisch organisiert und fördert die Biodiversität und den Aufbau der Böden. Mit einem Jahresabo bekommst du wöchentlich frisches Gemüse nach Hause geliefert. Zum Ausprobieren gibt’s ein einmonatiges Schnupperabo – ideal zum Verschenken. Auch andere Betriebe haben Abos für lokales, saisongerechtes Bio-Gemüse im Angebot, etwa der Birsmattehof in Therwil.
Ein Vogel-Futterhaus eignet sich, um Vögel zu beobachten. © Marcel Burkhardt
Manche Ornithologen finden Vogelfüttern doof. Weil sie denken, wir sollten nicht in die Natur eingreifen. Ich meine: Auch wenn man damit die Welt nicht rettet, so ist das Futterbrett doch einer der wenigen Orte, wo sich Mensch und Wildtier heute noch begegnen können, auch in der Stadt. So manche Naturschützerkarriere hat mit Beobachtungen am Futterhaus begonnen. Darum ist es ein schönes Geschenk gerade auch für Kinder. Die Vogelwarte hat einen Bausatz aus Schweizer Holz im Angebot. Es gibt ihn auch in montierter Form. Platziert wird das Häuschen so, dass man es aus der Wohnung bequem durchs Fenster beobachten kannst. Die perfekte Ergänzung dazu ist der Kinderfeldstecher von BirdLife.
PIWI-Weine sind resistent gegen Pilzkrankheiten und haben einen geringeren Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. © Pixabay
«Piwi» ist eine Abkürzung für «pilzwiderstandfähig». Eine gute Sache: Die entsprechenden Reben brauchen viel weniger Fungizide. Mir schmeckt der Wein aus diesen neugezüchteten Sorten, und auch Kenner finden zunehmend Gefallen daran. Lokale Piwi-Weine mit hohem Anspruch produziert beispielsweise das Bio-Weingut Domaine Chiquet aus Ormalingen im Oberbaselbiet.
Ein Jahr lang Kompensation für unsere elektronischen Freunde verschenken. © Phil Schneiter
Mit einer Solarvignette ermöglichst du es der beschenkten Person, den Stromverbrauch für ein bestimmtes Gerät während eines Jahres zu kompensieren. Die Vignette ist ein bunter Sticker, den man auf das entsprechende Gerät kleben kann. Die Preise sind abgestuft: 10 Franken für ein Handy – 250 Franken für ein Elektroauto. Der Erlös wird für den Bau einer neuen Solaranlage in der Schweiz verwendet, welche jährlich so viel Strom produziert, wie alle Geräte mit Vignette zusammen verbrauchen. Der Gewinn aus der Stromproduktion wiederum fliesst in Projekte von Solafrica, der NGO hinter der Solarvignette. Eine doppelt gute Sache.
Offcut ist als Materialmarkt eine Ergänzung zu Brockenstuben oder zur Bauteilbörse. © Weisswert
Das Selbermachen ist vielleicht nicht jedem gegeben. Mit einem Gutschein für Bastelzubehör aus zweiter Hand bist du fein raus: Du unterstützt eine sinnvolle Resteverwertung – und machst der hoffentlich bastelaffinen Geschenknehmerin eine Freude. Bei Offcut auf dem Dreispitz-Areal kann man hübsch gestaltete Gutscheine erwerben. Das Unternehmen sammelt und verkauft Gebraucht- und Restmaterialien wie beispielsweise Farben, Bänder, Wolle, Bilderrahmen oder buntes Papier. Ein Paradies für kreative Bastler und Künstlerinnen.
Dank revendo.ch elektronische Geräte nachhaltiger nutzen. © Lioba Schneemann
Gehören wohl zu den meistgewünschten und meistverschenkten Dingen. Wie geht der ökologisch bewusste Mensch damit um? Nun, er setzt auf Gebrauchtware. Gutscheine für Kleider aus zweiter Hand gibt’s zum Beispiel bei der Secondhandkiste. Mein letztes Handy habe ich Occasion bei Revendo gekauft und nur gute Erfahrungen gemacht. Allenfalls muss man kleinere Kompromisse eingehen – mit der Farbe («awesome violet») habe ich zunächst gefremdelt, mittlerweile mag ich sie.
Eine nachhaltige Kaffee-Alternative. © Pixabay
Kaffee hat einen grossen Umwelt-Fussabdruck. Zum Glück gibt es seit Kurzem eine nachhaltige Alternative: Schweizer Kaffee aus Lupinen. Die insektenfreundlichen Hülsenfrüchte werden in Zürich angebaut, geröstet, gemahlen und abgepackt. Brühen kann man das koffeinfreie Pulver wie gewöhnlichen Kaffee. Schmeckt nicht exakt wie das Original, aber meiner Meinung nach hervorragend. Wenn du dennoch normalen Kaffee von einem Basler Unternehmen bevorzugst, dann bist du bei den Kaffeemachern richtig.
Raclette im Kerzenlicht. © Beat Burren
Herkömmliches Raclette ist in meinem Empfinden mit Hektik, Hitze und dem Geruch von verbranntem Fett verbunden. Ein Kerzenraclette ist ganz anders: Sanft, emissionsarm, besinnlich, ja romantisch. Das Patent aus dem Zofinger «Haus der Bäume» ist genial: Man klemmt das Pfännli in den Schlitz eines Holzständers – darunter brennen vier Teelichter. Funktioniert tadellos. Und die aus regionalem Holz gefertigten Öfeli sind hochwertig und attraktiv. Selbstverständlich gibt es auch andere Anbieter.
Der moderne Saatgut-Lieferservice für jeden Garten oder Balkon. © AUE
Gemüsezucht auf dem Balkon leicht gemacht: Das Basler Unternehmen Urbanroots liefert das entsprechende Saatgut jeden Monat bequem nach Hause. Ausserdem bietet es einen Rundum-Support mit Anleitungen, Rezepten, Beratung und allerlei Tipps und Tricks. Das Jahresabo eignet sich zum Verschenken an Menschen, die ihren Gärtnertrieb auch in der Stadt ausleben wollen.
Zeit anstelle von materiellen Dingen schenken. © Pixabay
Du bist an Weihnachten bei einer Familie eingeladen und weisst nicht, was du den Kindern mitbringen sollst? Biete den Eltern an, mit den Kindern am Nachmittag vor der Feier eine Schnitzeljagd zu machen. Die Kinder werden begeistert sein – besonders, wenn du entlang der Strecke allenthalben Süssigkeiten versteckst. Und die Eltern ebenso, denn sie haben freie Bahn bei der Vorbereitung des Abends. Sägespäne zum Spurenlegen bekommst du in der lokalen Schreinerei. Auch Einstreu aus dem Tierbedarf eignet sich.
Nicht nur modisch, sondern auch ein cooles Geschenk. © Pixabay
Bei Schwarz Modes ǀ Atelier Risa am Spalenberg kannst du Hüte erstehen, die traditionell und mit viel Handarbeit hergestellt werden – mit bis zu hundert Jahre alten Maschinen. Im Angebot sind Modelle vom klassischen Zylinder bis zum modernen Trilby. Besonders zu empfehlen sind die hübschen Strohhüte, die aus der Risa-Manufaktur im aargauischen Hägglingen stammen. Dort, im Freiamt, hat die Schweizer Strohtradition ihren Ursprung und ist bis heute lebendig. Am besten besuchst du den Laden zusammen mit der Person, die du beschenken willst – damit der Hut dann auch wirklich auf den Kopf passt.
Lieber eine Blühpatenschaft als einen Blumenstrauss verschenken. © AUE
Blumen schenken – aber nicht so, wie du denkst. Ich habe eher Wildblumen im Sinn. Bei Pro Natura kannst du ein Zertifikat kaufen, mit dem du artenreiche Blumenwiesen förderst. Beim Imkerverband lassen sich Blühpatenschaften verschenken: Zehn Quadratmeter neu geschaffene Blühfläche kosten dreissig Franken. Falls du lieber etwas Handfestes hast, so empfehle ich Samenbomben: Man wirft sie in jene Ecke des Gartens, die erblühen soll, gibt allenfalls noch etwas Wasser hinzu – fertig. Spezialtipp für Mutige: Man kann die freundlichen Bömbchen auch auf Nachbars Golfrasen schmeissen. Vielleicht findet der ja sogar Gefallen daran.
Wer ausleiht und gemeinsam nutzt, spart Geld und Ressourcen. © Leihlager
Von der Nähmaschine über die Bandsäge bis zum Fondueset: Wir besitzen so viele Dinge, welche die meiste Zeit ungenutzt herumstehen. Aus ökologischer Sicht wäre es angebracht, sich diese Geräte gar nicht zu kaufen, sondern bei Bedarf gezielt zu leihen. Diesem Gedanken hat sich das Basler Leihlager verpflichtet: Aus einer grossen Auswahl kannst du dir dort gegen eine geringe Gebühr ausleihen, was dein Herz begehrt. Auch Jahresabos sind erhältlich. Zum Verschenken eignen sich die Geschenkgutscheine.
Das Sonnenglas verleiht jedem Ort Charme. © Pixabay
Das Sonnenglas nutze ich seit vielen Jahren. Ich habe sogar zwei davon: Eines ist in Betrieb – das andere wird dieweil draussen aufgeladen. Das Prinzip ist genial einfach: Die Lampe besteht aus einer Art Einmachglas mit Deckel und Bügel. Auf dem Deckel befinden sich die Solarzellen. Durch Kippen des Bügels kann man das Licht ein- und ausschalten. Das Glas bräuchte es eigentlich gar nicht, aber es gibt der Lampe einen nostalgischen Touch. Vor allem aber lässt es sich befüllen und schmücken, was das Sonnenglas zu einem individuellen Geschenk macht. Der Hersteller empfiehlt vor allem den Outdoor-Einsatz – ich nutze die Lampe ganz anders: Als Zimmerlicht, zum Lesen, beim Zähneputzen, für den nächtlichen Gang zum Klo. Produziert wird sie zu fairen Bedingungen in Südafrika.
Support your Locals mit dem GreenPick Pass Basel. © AUE
Dieser Pass enthält 50 Gutscheine. Damit kannst du nachhaltige Angebote aus allen Lebensbereichen wie Gastronomie, Kleidung, Möbel, Kosmetik und Mobilität kennenlernen. Die 50 GreenPick-Partner setzen sich für mehr Zirkularität und weniger CO2 ein. Gerade jetzt zu Weihnachten ist der GreenPick Pass Basel eine tolle Geschenkidee!