Du möchtest duftende Blumen, blühende Sträucher, summende Bienen und leckeres Obst und Gemüse auf deinem Balkon oder im Garten? Diese Tipps helfen dir, Arbeit und Geld zu sparen und gleichzeitig auch etwas für die Umwelt zu tun.
Du möchtest duftende Blumen, blühende Sträucher, summende Bienen und leckeres Obst und Gemüse auf deinem Balkon oder im Garten? Diese Tipps helfen dir, Arbeit und Geld zu sparen und gleichzeitig auch etwas für die Umwelt zu tun.
Text: Karin Kook
Je nach Situation kannst du Pflanzen im Garten, auf dem Balkon, in einem Topf oder Hochbeet wachsen lassen.
Bildquelle: Pixabay
Bevor man die Ärmel hochkrempelt, lohnt es sich gerade für Garten-Neulinge zu überlegen: Welche Art von Urban Gardening passt eigentlich zu mir? Und einmal abgesehen von den vielen bunten Tipps allerorts stellt sich die Frage: Ist Gärtnern per se ein nachhaltiges Hobby? Gibt es Stellschrauben, die es für wirklich «grünes Gärtnern» zu beachten gibt?
Grundlegend zu Beginn ist nur die Neugier und dass sich die eigene grüne Energie bestenfalls über das ganze Jahr erstreckt. Den Rest kann man lernen. Hier kommen ein paar Ideen, über die man nachdenken kann, ganz unabhängig davon, ob man einen Hausgarten besitzt oder gerade in den ersten Blumentopf investiert.
Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei benötigen nur wenig Pflege.
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Pflanzenwahl
Auch die Pflanzen müssen mit Bedacht gewählt sein: Es gibt anspruchslose und nahezu winterharte Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei. Sie benötigen wenig Wasser und Aufmerksamkeit, wer oft unterwegs ist kann mit diesen starten. Und dann gibt es pflegeintensive Pflanzen. Dazu zählen auch schon die beliebten Tomaten, die man vor Regen schützen, ausgeizen, anbinden und im Sommer – zumal im Blumentopf – täglich giessen muss. Wer dann noch gerne in den Urlaub fährt, braucht nette Nachbarn, die über die Durststrecke helfen.
Peperoni und Chili sind für den Balkon besonders geeignet.
Bildquelle: Karin Kook
Bei einem Garten bestimmt neben der Grösse vor allem die Art der Bepflanzung den Pflegeaufwand. Eine Wiese mit Apfelbaum bedeutet viel weniger Arbeit als eine Gemüse-Mischkultur, die fast täglichen Einsatz erfordert. Ein Obstbaum bringt auf einen Schlag jede Menge Früchte, die geerntet, gegessen oder auch verschenkt werden dürfen.
Wasser, das aufgefangen wird, kann zur Bewässerung verwendet werden.
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Unbedingt kompostieren
Unabdingbar für gesunde Kulturpflanzen – egal ob im Garten oder auf dem Balkon – ist eine gute, fruchtbare Erde. Ohne Torf sollte sie sein, ausserdem «bio» und was liegt näher, als sie selbst vor Ort zu produzieren, Autofahrten und sich die Schlepperei in den fünften Stock zu ersparen? Mit wenigen Handgriffen produziert man seine eigene Erde aus Rüstabfällen. «Verbrauchte Erde» gibt es nicht, mit fruchtbarem Kompost gemischt lässt sich Erde immer wieder verwenden. Die Kompostberatung der Stadtgärtnerei stellt kostenlos Materialien zur Verfügung und kommt bei dir zuhause vorbei, wenn du Hilfe benötigst.
Kein Plastik verwenden und schon gar nicht extra einkaufen
Das gilt für den eigenen Lebensstil genauso wie fürs Gärtnern. Plastik ist beim Gärtnern leider immer noch omnipräsent. In Form von Blumentöpfchen, Giesskannen, Abdeck- und Verpackungsmaterialien, Gewächshäusern, Folientunneln und vielem mehr. Es ist billig, leicht, wasserdicht – und absolut ersetzbar! Ein riesiger Nachteil ist, dass Plastik schnell porös wird, wenn es dem Wetter ausgesetzt ist. Die Brösel werden immer kleiner und landen als Mikroplastik im Boden und damit in der Nahrungskette. Die Suche nach Alternativen lohnt sich. Anzuchttöpfe aus Papier selbst basteln, Giesskannen aus Blech, Holzstäbchen zur Beschriftung, Gartenmöbel aus Holz oder Eisen etc. Und wenn es doch mal Plastik sein soll, dann wenigstens recyceltes verwenden: z.B. ausgespülte Joghurtbecher für die Anzucht.
Der Anbau von eigenem Gemüse spart Geld, Wasser und CO2.
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Lebensmittelverschwendung vermindern
Wer Lebensmittel im eigenen Garten anbaut, erntet frisch – und zwar nur so viel, wie er eben benötigt. Natürlich fallen im Garten auch mal ein paar reife Früchte herunter, weil man es nicht geschafft hat, den ganzen Kirschbaum rechtzeitig abzuernten. Aber diese Kirschen, haben keine Autokilometer hinter sich, wurden (hoffentlich) nicht gespritzt und auch nicht sämtlich in kleine Plastikschälchen eingeschweisst. Einmal heruntergefallen kompostieren sie vor Ort oder werden von Gartenmitbewohnern wie Kleinsäugern und Vögeln gern verspeist.
Regionale Sorten sind gut an den Standort angepasst und dadurch pflegeleichter.
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Regionale Sorten und samenfestes Saatgut verwenden
Am besten wählt man regionale Sorten, die gut an die vorhandenen Standortbedingungen angepasst sind. Ein geeigneter Standort (Sonne /Halbschatten) und – vor allem für Topfgärtner sehr wichtig – ein möglichst grosses Gefäss, begünstigen gesunde Pflanzen und einen guten Ertrag.
Wer selbst eigenes Saatgut herstellen möchte, muss auf samenfeste Sorten achten. Das sind Kulturpflanzen, deren Samen man nach Abschluss ihres Lebenszyklus wieder für die Aussaat verwenden kann. Startersets für solches Saatgut und weitere Informationen findet man bei Pro specie rara oder bei Samentauschbörsen, die oft im Frühling stattfinden. Wer in die eigene Saatgutproduktion einsteigt, findet in den kleinen Körnchen eine faszinierende Vielfalt aus Formen und Farben. Man hat die Chance, den kompletten Lebenszyklus von Kulturpflanzen kennenzulernen – und stets genug Samen und Setzlinge für sich und die ganze Nachbarschaft.
Publiziert am 31.03.2022