Eine Oase direkt am Autobahntunnel: Hier, am nördlichen Ende des Erlenmattplatzes, ist das Realität geworden. Aus einer mit Brombeerbüschen bewachsenen Brachfläche von 130 Quadratmetern schaffte der Verein «Grün her Schweiz» unter tatkräftiger Mithilfe von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Leonhard in den letzten zwei Jahren eine wertvolle Klimainsel. Unterhalb der mit Graffiti besprühten Rampe der Nordtangente wurde ein Weiher angelegt, der nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist, sondern an heissen Sommertagen auch Erholungssuchenden zu etwas Abkühlung im versiegelten Siedlungsraum verhilft.
Am nördlichen Ende des Erlenmattplatzes hat «Grün her Schweiz» die erste Klimainsel angelegt.
«Die Erlenmatte ist das am dichtesten besiedelte Quartier im ganzen Kanton», erzählt Vereinspräsident Ruedi Tobler. «Daher fanden wir es wichtig, hier mit dem ersten Projekt zu starten.» Rund um den bepflanzten Weiherrand wurde ein Trockenbiotop aus Baumstrünken, Astmaterial, Felsbrocken und Kies angelegt. Zusätzlich lieferte die Forstverwaltung Riehen sechs Baumstämme, die ineinander verkeilt eine Rankhilfe für Efeu bieten. Auch einen Sanddornstrauch, eine Felsenbirne sowie eine Birke pflanzte das Team an. «Neben dem positiven Aspekt für das Mikroklima fördern die Pflanzen die Artenvielfalt, weil sie als Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere dienen. So hilft das Biotop der Natur, sich zu entwickeln, und belebt den angrenzenden Erlenmattplatz», erklärt der 84-Jährige, der nach wie vor viel Tatkraft versprüht. Ausserdem haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem aus Ästen, Ziegeln und Stroh einen «Biodiversitätsturm» gebaut, der weitere Rückzugsorte und Brutplätze für Tiere schafft.
Das «Martin-Vosseler-Biotop» verbessert das Mikroklima und fördert die Biodiversität.
Mittlerweile haben sich in der Klimainsel rund ein Dutzend neue Pflanzen- und Tierarten angesiedelt, darunter Wegwarte, Libellen und Mauereidechse. «Für die Quartierbevölkerung ist ein Ort entstanden, der zum Beobachten und Durchatmen einlädt, wo die Menschen wieder einen Bezug zur Natur herstellen können. Das macht den öffentlichen Raum lebenswerter», sagt der gelernte Grafiker begeistert. Das ist ganz im Sinn von Martin Vosseler, dem das Klimabiotop gewidmet wurde. Der 2019 verstorbene Arzt, Friedens- und Umweltaktivist betonte immer: «Es gibt keine wichtigere Aufgabe, als die Erde, unseren wunderbaren Planeten, bewohnbar zu erhalten.»
Der interaktive Klimalehrpfad gibt per QR-Code Auskunft zu verschiedenen Umweltthemen.
Als ehemaliger Energieberater gestaltete Ruedi Tobler früher Messeauftritte im Bereich erneuerbare Energien. Daher legt er Wert darauf, dass die Klimainsel auch als Lernort dient und für Umweltthemen sensibilisiert. Vereinskollege Ruedi Küng, Biologe, Lehrer am Gymnasium Leonhard und Dozent an der Pädagogischen Hochschule der FHNW, entwickelte gemeinsam mit Studierenden einen digitalen Klimalehrpfad für das «Martin-Vosseler-Biotop». Dazu wurden an sechs Tafeln im Gelände QR-Codes platziert. Dank diesen erfahren interessierte Schulen, Vereine sowie Passantinnen und Passanten mit ihrem Handy Wissenswertes zum Biotop, der Biodiversität, dem Kohlenstoffkreislauf und dem Klimawandel.
Neben der Sportanlage Schützenmatte soll das nächste Klima-Biotop entstehen.
Als Nächstes soll gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gotthelf-Schulhauses eine 223 Quadratmeter grosse Klimainsel neben der Sportanlage Schützenmatte entstehen. Das Baugesuch ist bereits eingereicht. Die Projekte von «Grün her Schweiz» strahlen auch in andere Kantone aus. In Kürze lanciert der Verein das Projekt «Klimainseln an Sekundarschulen in der Stadt». Bereits sechs Schulen in Riehen, St. Gallen, Sissach, Rickenbach (SO), Winterthur und Wohlen (BE) konnten als Partner gewonnen werden; sie planen, ihre Pausenhöfe durch Insektenhotels, Hochbeete, Blumenwiesen, Weiher, Trockenstandorte und andere Lebensräume ökologisch aufzuwerten. Finanziert wird das Vorhaben vom Bundesamt für Umwelt. «Bei Aktivitäten zum Klimaschutz rennt man derzeit überall offene Türen ein», freut sich Ruedi Tobler. «An uns ist es, Menschen zusammenzuführen, die ein solches Projekt voranbringen wollen, und sie zu beraten.»
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Der Verein «Ooink Ooink Productions» sorgt auf dem Kleinbasler Landhof für eine breite Palette an Kinder- und Jugendevents, bei denen nachhaltige Aspekte berücksichtigt werden. Dementsprechend wird der auf dem Areal anfallende Abfall nicht nur gesammelt, sondern auch korrekt getrennt und entsorgt.
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Tilo Ahmels
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Michel Steiner
Seit 15 Jahren steht Michel Steiner mehrmals jährlich für Pro Natura Basel im Einsatz. Dabei leistet er jeweils in einem der insgesamt 20 Schutzgebiete der Naturschutzorganisation für einige Stunden Freiwilligenarbeit. Der Kleinbasler schätzt die körperliche Arbeit und versteht diese als Beitrag für die Umwelt.
Barbara Ellenberger
Barbara Ellenberger ist Begründerin der Plattform Klimakontor in Basel. Die Idee dahinter: Kunst soll ihre Ressourcen dafür einsetzen, Formen des nachhaltigen Zusammenlebens aufzuzeigen.
David Brand
David Brand ist Betriebsleiter der Gärtnerei des Bürgerspitals Basels (BSB), das für seine vorbildliche, naturnahe Umgebung ausgezeichnet wurde. Die Stiftung Natur & Wirtschaft prämierte damit eine Naturfläche von umgerechnet über 14 Fussballfeldern. Auch bei den Unterhaltsarbeiten in Privatgärten wirbt Brand für Asthaufen und Blumenwiesen.
Marco Güntert
Brachliegende Flachdächer ökologisch aufwerten und so zum Lebensraum machen: Das ist das Ziel eines Vereins, den Marco Güntert ins Leben gerufen hat. Die Dachbegrünung verbessert auch das Stadtklima, kühlt das Gebäude im Sommer und isoliert es im Winter.
Claudia Spiess
Auch eine Stadt bietet überraschend viel Lebensraum für Vögel. Wer Stauden stehen lässt und Platz zum Nisten vorbereitet, gibt Gartenrotschwanz und Spatz eine zusätzliche Chance, weiss die Vogelfreundin Claudia Spiess.
Francesca Teichert und Tobias Wackernagel
Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden besonders unter der nächtlichen Lichtverschmutzung. Was wir als Verschmutzung registrieren, hat nicht zuletzt mit unserer Wahrnehmung zu tun. Francesca Teichert und Tobias Wackernagel wollen das Bewusstsein dafür wecken, wie sehr künstliches Licht die Nacht verschmutzt.
Yannick Bucher
Seit gut zwei Jahren steht Yannick Bucher den Besucherinnen und -besuchern des Landschaftsparks Wiese als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Ranger sensibilisiert sie für den Schutz des Erholungsgebiets und für einen rücksichtsvollen Umgang miteinander.
Walo Stiegeler
In der Küche sind Ameisen lästig. Doch in Wald und Wiese sind die Insekten ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Hilfe bekommen die Tierchen von Ameisengöttis und -gotten wie Walo Stiegeler. Der Riehener Ameisengötti nimmt uns mit zu den letzten Roten Waldameisen in seiner Gemeinde.
Anna Schaffter, Florine Biber, Julien Rondez
Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn eröffnet die Schweizerische Samenbörse ihre Tore in Basel: Hinter der Plattform steckt das Kollektiv Nartifikultur, das die städtische Natur in den Fokus rücken und die hiesige Bevölkerung mit Saatgut versorgen möchte.
Leslie Vogel
Urbanroots in Basel hat sich zum Ziel gemacht, Stadtmenschen zum Gärtnern zu motivieren. Mit den richtigen Informationen ist es simpel, auf dem eigenen Balkon Gemüse anzubauen: «So wissen wir, wie und wo unser Gemüse wächst», sagt Leslie Vogel, Co-Geschäftsführerin von Urbanroots.
Marcel Hollenstein
In Basel lassen sich Fledermäuse besonders gut bei ihren Abendflügen über dem Rhein beobachten. Marcel Hollenstein betreibt eine von sechs Pflegestationen in der Umgebung von Basel und päppelt verletzte oder in Not geratene Fledermäuse auf.
Silke Kretzschmar
Silke Kretzschmar weiss, was Igel brauchen, um sich auch in der Stadt wohlzufühlen. Sie leistet seit Jahren Überzeugungsarbeit bei Gartenbesitzerinnen und -besitzern, damit sie ihr grünes Reich insekten-, vogel- und igelfreundlich gestalten.
Natalie Oberholzer
Der Waldboden, die Hecke am Waldrand oder das Bachufer eignen sich hervorragend als Schulzimmer, ist Natalie Oberholzer überzeugt. Die Biologin leitet das Naturforum Regio Basel, das sich der naturbezogenen Umweltbildung verschrieben hat. Denn lernen in der Natur sensibilisiert für die Umwelt und wirkt erst noch der Bewegungsarmut entgegen.
Marcel Kirmser und Daniel Rüetschi
Im Rahmen des Programms Stadthelfer der Sozialhilfe Basel stehen Sozialhilfeempfänger unter anderem am Rheinbord im Einsatz. Bei der Wettsteinbrücke auf Kleinbasler Seite bekämpfen die Naturranger die Neophyten. Angeleitet werden sie von einem Gärtner, Marcel Kirmser, koordiniert wird das Projekt von Daniel Rüetschi von Pro Natura Basel.
Véronique Andreoli
Umweltschutzbelange sollten in der Politik selbstverständlich einbezogen werden, das ist der Wunsch von Véronique Andreoli. Die 53-jährige Kultur- und Umweltingenieurin arbeitet ehrenamtlich einen halben Tag pro Woche für das Co-Präsidium des WWF Region Basel.
Veit Stähli
Wie tönt ein Teichfrosch? Wie schnell fliegt eine Fledermaus? Und welche Insekten schwirren durch die Stadt? Die «Griene Kääfer» wissens – dank Veit Stähli, der mit der Jugendnaturschutzgruppe von Pro Natura jeden Monat zu einer neuen Exkursion in und um Basel aufbricht.
Rosmarie Wydler-Wälti
Die Erde schwitzt und fast alle schauen zu? Mitnichten! Auch Seniorinnen werden aktiv und klagen gegen den Staat. Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der KlimaSeniorinnen, erklärt, wofür sie und ihre Mitstreiterinnen sich einsetzen.
Sara Stühlinger
Der Verein Unigärten betreibt Urban Farming mitten in Basel. Sara Stühlinger organisiert zusammen mit 40 anderen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern vier Gemeinschaftsgärten. Und sie ist sicher, damit einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten.
Thomas Schwarze
Das Trinationale Umweltzentrum (TRUZ) im Dreiländergarten Weil am Rhein betreibt Umweltbildung – und das grenzüberschreitend. Thomas Schwarze erzählt, warum es sich auf jeden Fall lohnt, das TRUZ näher kennenzulernen.
Christine Birchler
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Urs Anklin
Er ist einer, der wirklich weiss, was die Spatzen zu erzählen haben. Darüber und was die Ornithologische Gesellschaft Basel seit mehr als einem Jahrhundert tut, berichtet Urs Anklin bei Radio X.
Bastiaan Frich, Tilla Künzli
Landwirtschaft in der Stadt? Das gibt Rätsel auf. Im Gemeinschaftsgarten Landhof, dem charmantesten Flaggschiff der Bewegung Urban Agriculture Basel, offenbart sich das Geheimnis für eine nachhaltige Stadtentwicklung: Der Garten ist offen für Bienen und Blindschleichen, ebenso für Menschen aller sozialen Schichten und Herkunft.
Khalil Belaid
Fünf Franken für eine Zimmerpflanze werden in Algerien zu einem Baum und viele Bäume geben einen Wald. Einer, der vielleicht 1000 Jahr alt wird! Dafür und für andere Biotope mit langer Lebensdauer und hohem Umweltsensibilisierungsfaktor setzt sich Khalil Belaid mit seinem Verein Desert Tree ein.
Katja Hugenschmidt
Die Hitze liegt wie ein Heissluftteppich über Basel an diesem 6. Juni 2015. Es ist Samstagnachmittag, bald 17 Uhr. Katja Hugenschmidt schenkt im Hinterhof der Ahornstrasse 39 Holunderblüten-Maracuja-Sirup aus, eine hochwillkommene, wunderbar fruchtige Erfrischung. Im Rahmen der Basler Umwelttage zeigt sie Interessierten heute, wie aus einem grauen Hinterhof ein lebendiger Grünraum entstehen kann.